Ich bin letztens über etwas interessantes gestpolpert. Die Berliner Koalition will Bestandsschutz für Berliner Clubs sichern. Dieser Bestandsschutz soll Investoren von Neubauten dazu verpflichten, selbst für den Lärmschutz zu sorgen, wenn sie direkt neben alteingesessenen Clubs bauen.
Für Icon, Knaack und Konsorten kommt der Bestandschutz zu spät, für andere Clubs wie Steinhaus oder KdR hätte er nicht gegriffen. Aber nun wollen SPD und CDU zumindest die Neubau Investoren mit ihrer wenig clubaffinen Klientel in die Pflicht nehmen, um Clubs in der Innenstadt zu halten. Bereits existierende Clubs sollen über diesen Bestandsschutz eine Änderung im Baurecht genießen. So zumindest steht es in einem Antrag der Koalition, der gerade vorbereitet wird. Der Knaack Klub hatte diesen Bestandsschutz bereits 2010 gefordert … genützt hatte es damals noch nichts.
„Wenn in der Nähe eines bestehenden Clubs neue Wohnungen entstehen, werden die Bauherren verpflichtet, für einen ausreichenden Immissionsschutz zu sorgen“, sagt Clara West, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion.
Bei der Opposition kommt die Idee sehr gut an: „Das ist ein durchaus vernünftiger Vorschlag“, sagt Katrin Schmidberger, die bei den Grünen für die Clubkultur verantwortlich ist.
Im Klartext:
Für Clubs dürften sich keine strengeren Lärmschutzwerte ergeben.
Bauherren müssen Käufer oder Mieter vorab informieren, dass sich ein Club in der Nähe befindet.
Bauherren müssen entstehende Kosten für Lärmschutz übernehmen.
Beim Vorstoß der Koalition geht es natürlich auch viel Geld. „Die Clubkultur stellt einen kulturell wie wirtschaftlich wichtigen Faktor für die Attraktivität Berlins dar“, sagt West.
Eine gute Milliarde Euro soll die Musikbranche bei Live-Events, Festivals und in den 250 Clubs im Jahr umsetzen.