Dimitri Hegemann, Cheffe des Tesor Clubs, will die Musikszene Detroits wiederbeleben. Leute, die keine Ahnung haben wer Juan Atkins, Derrick May, Kevin Saunderson, Carl Craig, Kenny Larkin, Jeff Mills, Robert Hood oder Octave One sind, können ab hier aufhören zu lesen. Hegemann leitet derzeit das Projekt Detroit-Berlin Connection, dass der Musikszene der Detroits wieder einen Zündfunken in den stockenden Motor werfen soll. Ich finde das gut. Ich mag solche Ziele und Projekte. Ich kann aber nicht ganz nachvollziehen, dass die vom Rückgang der Autoindustrie schwer getroffene Stadt Detroit mit Berlin nach dem Mauerfall vergleichbar sei, denn obwohl sie diese Punkte einen:
leere Gebäude
billige Mieten
ungeschliffenes Image
war Berlin damals in einer großartigen Aufbruchstimmung, während Detroit als erste Stadt der Welt Insolvenz anmelden musste. Hier steht totaler Neustart der maximalen Resignation gegenüber. Ob der Tresor Chef hier mal nur das Starthilfe Kabel in einer Location anlegen muss, um eine neue Underground Szene auf Touren zu bringen, wage ich zu bezweifeln, und das, obwohl ich gar nicht zweifeln will. Detroit ist komplett am Arsch. Hohe Kriminalitätsrate und Zusammenbruch der einzigen Wirtschaft, die Kohle und Jobs brachte. Berlin war und ist eine gepamperte City, die mit der Hauptstadt Unterstützung und der, wie von selbst kommenden, Hippness zwei Riesen Vorteile hat, die sich nicht auf eine andere Stadt übvertragen lassen.