Eröffnungen 6. November 2015 . 19 Uhr Ausstellungen bis 31. Januar 2016
Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro
Ort C/O Berlin . Amerika Haus
Hardenbergstraße 22-24 . 10623 Berlin
Anton Corbijn . Retrospektive
Hollands Deep & 1-2-3-4
Maskerade, raffinierte Fassade, sorgfältig orchestrierte Darbietung im Scheinwerferlicht – Anton Corbijn sieht die Kratzer auf der Oberfläche, sucht nach Spuren von Brüchigkeit und zeigt Musiker, Künstler und kulturelle Ikonen in ihrer tiefen Verletzlichkeit und intimen Vertrautheit. Mit seinen oft körnigen und spontan unscharfen Porträts ohne den gewohnten Glamour stilisiert er die Anti-Pose und den Anti-Star. In engen und langfristigen Beziehungen mit den Künstlern verbunden, lotet er behutsam die Ambivalenz zwischen Image und Authentizität, zwischen Inszenierung und Realität, zwischen Akteur und Betrachter aus. So hat der Autodidakt in den letzten vier Jahrzehnten nicht nur die visuelle Identität und das öffentliche Image von meist sehr bekannten Persönlichkeiten nachhaltig geprägt, sondern auch das Unperfekte zu seinem stilistischen Markenzeichen als Künstler gemacht.
Zum 60. Geburtstag von Anton Corbijn präsentiert C/O Berlin den weltweit renommierten Fotografen, Videofilmer, Regisseur und Gestalter in einer großen Retrospektive mit rund 500 Fotografien, Filmen und weiteren Exponaten. Hollands Deep zeichnet seine künstlerische Entwicklung nach und spiegelt die außergewöhnliche Vielfalt seiner Themen und verwendeten Techniken – von seinen frühen ikonischen schwarz-weiß Fotografien bis zu persönlichen Projekten und konzeptuellen Serien. 1-2-3-4 zelebriert seine einzigartige Position in der Musikwelt – mit vielen bislang unveröffentlichten Aufnahmen. C/O Berlin zeigt die Ausstellung als einzige Station in Deutschland.
Talents 35 . Hikari
David Favrod / Julia Katharina Thiemann
Der japanisch-schweizerische Künstler David Favrod reflektiert in seiner Serie Hikari Bilder jener Erinnerungen und Geschichten des Zweiten Weltkrieges in Japan, wie er sie einst von seinen japanischen Großeltern erzählt bekam und die ein wichtiger Teil seiner eigenen Wurzeln und Suche nach Identität geworden sind. Dabei setzt er das Medium Fotografie ein, begnügt sich jedoch nicht damit allein, sondern kombiniert die unterschiedlichsten bildgebenden Techniken wie Überlagerung, Collage, Lautmalerei oder Ver- und Überzeichnung zu einem bildnerischen Ganzen.
So entsteht eine neue visuelle Struktur, welche die Grenzen der Fotografie überschreitet und vollkommen neue Bildräume und Narrationsmöglichkeiten schafft. Gerade erst die Kombination aus fotografischen und nicht-fotografischen Mitteln erschafft hier ganz eigene Traumbilder und Erinnerungsfragmente, vergangene Ereignisse verweben sich mit Phantasien und Assoziationen zu neuen Geschichten. Im Katalog zur Ausstellung erörtert Julia Katharina Thiemann das Werk von David Favrod.