Beth Moon: Während andere Leute immer an den Strand wollen, bin ich am liebsten im Wald. War ich schon damals als Kind gern. Ich liebe zwar die Sonne, und doch sperre ich sie während des Tages oft aus. Das gedämpfte Licht, die gefilterte Helligkeit, die sich durch einen Ruck an den Vorhängen in gleißende warme Strahlung verwandeln kann, vermischt mit dem Straßenlärm, der von außen durch die Vorhänge dringt, erinnert mich einfach an meine Kindheit. Früher endete direkt hinter der Straße die Stadt, und es begann ein großer Wald und ein ausgedehntes Moor. So waren die Sommer ein warmer Traum, durchzogen von den Düften des Gartens und dem Geruch heißen Eisens, der von den Bahnschienen herüber flimmerte. Mama rief abends einfach in den Wald, der direkt vorm Haus lag, und ich trottete nach Hause. Hinter dem Gartenzaun liefen direkt die Gleise entlang. Überschritt ich sie, trat ich in eine andere Welt. Heute gibt es keinen Wald mehr vor der Tür, nur den Berliner Mauerpark und da gibt es keine Rehe, vielleicht noch Träume, wenn man in der wohligen Wärme einschläft, aber meistens läutet dann das Handy. Nun ja…
Beth Moon ist vierzehn Jahre um die Welt gereist, und hat die ältesten Bäume auf diesem Planeten fotografiert. Die Bilder sind außerordentlich schön, und obwohl ich sie mir in Farbe gewünscht hätte, gibt das schwarzweiße ihnen sogar noch mehr Kraft und eine Art von Magie.
Beth Moon: “Standing as the earth’s largest and oldest living monuments, I believe these symbolic trees will take on a greater significance, especially at a time when our focus is directed at finding better ways to live with the environment”