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wann und vom wem wurde das label gegründet?
Big Bait Records wurde 2008 von mir selber, Niels Hofheinz (aka Peter Clamat aka Citizen Funk /w Scherbe) gegründet. Gegründet hab ich es, weil das im Prinzip schon seit 20 Jahren mein Plan war und ich es für den richtigen Zeitpunkt hielt, die Idee endlich in die Tat umzusetzen. Viel Support habe ich dabei von Scherbe aka Sebastian Stehlik und Annette Sihler bekommen, die mir in den Anfangsjahren geholfen haben. Scherbe ist immer noch als „ghost programmer“ dabei wenn es um die Homepage und den Online Auftritt geht.
warum wurde es gegründet?
Ich glaube, wenn man ein kleines Indie House Label gründet, dann meistens aus 2 Gründen. Zum Einen weil man die Musik, die man gerne hören würde, am Markt nicht oder zu wenig findet. Und eben weil man Produzent ist und sein eigenes Zeug raushauen will. Bei mir war es irgendwie beides. Bigbait ist für mich so ne Art Sprachrohr, um der Musik, die ich für hörenswert halte, Gehör zu verschaffen. Unabhängig davon wer sie Produziert….
wie viele releases gab es bereits?
Wir sind jetzt bei Kat No. bigbait023, also fast schon das viertel Hundert voll. ;) einen secret bonus download release gabs noch zur bigbait010, aber das zählt ja zusammen. Dabei bringe ich als Peter CLamat nur in unregelmäßigen Abständen eigene Sachen auf Big Bait, einfach weil ich sie oft für nicht passend oder nicht gut genug halte. Bei den Releases versuche ich außerdem darauf zu achten, dass sich ein „Roter Faden“ auf irgend eine Art und Weise von einem Release zum nächsten spinnt. Das kann mittels des Cover Artworks, durch Künstler, die auf beiden Platten auftauchen, oder durch Runout Messages, etc. sein. Es gibt immer eine kleine versteckte Metabotschaft. ;)
gibt es eine idee hinter dem label?
Die Idee hinter Big Bait Records ist weniger ein konkretes Konzept als vielmehr eine emotional geprägte Vorstellung von House Musik. House als Kunstform – oder so. Irgendwas, das mich anfang, Mitte der 90er gepackt hat, ein Gefühl von Groove jenseits straighter 16tel Quantisierungen prägt eine Idee, die sich stets weiterentwickelt. Dabei hat sich der Kern dieser Idee, das Gefühl des Grooves, nie verändert, nur die Wahrnehmung der Details hat sich über die Jahre verfeinert. Bigbait hat sich darüber hinaus in den letzten Jahren auch zu einer Gemeinschaft gleichgesinnter, einer Art Familie entwickelt. Mit fast allen Produzenten die auf Bigbait released haben stehe ich in regelmäßigem Kontakt, verbindet mich eine Freundschaft. Es ist nie nur ein geschäftliches Miteinander, man produziert ja auch oft zusammen oder remixt sich gegenseitig, man chattet, tauscht sich aus, trifft sich zum Clubben dann und wann oder betrinkt sich zusammen.
wie sind die einzelnen künstler zum label gekommen. gibt es da eine ganz spezielle musikalische grund idee, die diese haben müssen?
Das ist ziemlich unterschiedlich. Manche habe ich „geangelt“ beim Rumklicken in Soundcloud, wie zB. Glenn Astro, über dessen Track „Colored Sands“ ich irgendwann gestolpert bin und sofort wusste, ok, das will ich haben, das will ich releasen. Man hat sofort gehört, das ist was ganz besonderes, das sticht raus aus der Masse. Colored Sands war dann auch mit bigbait008 seine erste Vinyl. Mittlerweile ist er mit Max zusammen das Role Model einer ganzen Generation von Jungproduzenten geworden – was ich im übrigen super finde, das kann der deutschen House Musik Kultur nur gut tun.
Bei anderen wie zb. Kian T besteht seit vielen Jahren lockerer Kontakt, aber man ist noch nicht so weit gewesen um was zu releasen, es hat nicht reingepasst oder sie waren zu selbstkritisch mit dem Zeug etc.
Letztendlich ist das einzige Auwahlkriterium, welche Künstler ich release die musikalische Qualität, alles andere spielt eine untergeordnete Rolle. Nur weil Du mein Freund bist bekommst du noch lange keinen Release. Ich hab dich dann auf dem Radar, musikalisch, aber es muss mir trotzdem so gut gefallen und stilistisch in die richtige Richtung gehen, dass ich sage, das mache ich jetzt auf bigbait.
Die musikalische Grundidee, die ich dabei in den Tracks suche, ist schwer zu verbalisieren. Schmutzig und Groovy muss es sein. Und trotzdem soulful. Roh und trotzdem ausgefeilt. Einen gewissen Garagen-Recording-Rouch sollte es haben. Aber ich hab gelernt mich da einfach auf meine Intuition zu verlassen. Am Anfang bin ich viel zu verkrampft dran gegangen. Aber am Ende muss die Musik ja in irgend einer Form emotional berühren, sonst taugt sie nix für einen bigbait release – find ich. Und da ist das eigene Ohr der beste Maßstab, sonst sollte man vielleicht auch einfach kein Label betreiben. Wenn es mir gut rein läuft, dann verkauft sich das. Punkto. Klappt auch meistens.