Liebe Sexismus Debatte, was freuen wir Männer uns doch jedesmal klammheimlich, wenn sich einer traut, ein chauvinistisches Machobildchen auf Facebook zu posten. Manchmal gibt es auch ein paar Trolle, die den Rahmen des guten Geschmacks wohl nicht so ganz drauf haben, die werden dann mit Schmäh überhäuft und geblockt. Sozusagen eine Ausweisung aus der eigenen virtuellen Welt. Wenn es doch nur immer so einfach wäre. Könnte man all die Leute einfach in ein nichtwahrnehmbares Aus schicken, die Leute, die meistens sogar unwissentlich rassistisch sind, einfach weil ihr dummer Kopp das nicht auf die Reihe bekommt, das eben kleine schwarze Kids in Klobecken nicht lustig sind. Wir könnten arabische Großfamilien, mecklenburgische Kleinfamilien, zwielichtige Rocker und lichtlose Radfahrer einfach zur Fremdenlegion schicken. Geht aber leider nicht. Nach #Aufschrei und OTTO überkommt mich allerorten das Gefühl, dass Ironie so langsam eine sehr gefährliche Waffe ist. Nicht mehr wie für Tucholsky, der Sprache als Waffe sah, um den Leuten auf subtile Art Moral einzutrichtern, nein sie wird derzeit eher zum Rohrkrepierer für die, die sie eigentlich abfeuern wollten. Die Infantilität des modernen Geistes umfasst einfach nicht mehr die dahinter stehende Bedeutung des Gesagten und SCHREIT einfach wutentbrannt drauf los, was absurderweise zu Rechtfertigungen seitens der Person führt, die mit Humor den Finger hob. Aber zurück zum Sexismusthema. Ich stelle hier mal ganz trotzig die Theorie auf, dass die meisten Kerle in meinem FB Umfeld ganz sicher nichts mit Sexismus am Hut haben und letztlich die Frau zuhause bestimmt, welche Möbel und Tapeten das Heim schmücken (IRONIE). Zumal eine solcherart gestrige Auffassung vom Zusammenleben zwischen Mann und Frau sicher sehr schnell zur Zwangssinglelisierung des männlichen Parts führen würde. Also an wen kann sich die Debatte richten? Wem muss es ins Hirn geprügelt werden? Sind es nur die älteren Herrschaften, die facebooklosen Gesellen oder schlicht die Arschlöcher, mit denen eh keiner befreundet ist, und mit deren Lebensgefährtinnen man genauso wenig zu tun haben will? Oder hat alle ein geistiger Tripper erfasst, der wuchert, weil sonst keine Aufreger da sind, und alle anderen Themen zu groß, zum kompliziert oder einfach zu lahm sind, um sich darüber zu echauffieren?