METZ beenden im Moment die Arbeit an ihrem dritten Album „Stranger Peace“, und man kann nur hoffen, dass Sänger und Gitarrist Alex Edkins, Bassist Chris Slorach und Drummer Hayden Menzies auf ihre Instrumente eindreschen, wie man es von ihnen gewohnt ist. Aber dafür wird schon das Setting sorgen: Zusammen mit Produzent Steve Albini haben sich METZ zum ersten Mal darangemacht ihre Songs live und direkt aufs Band zu spielen, was der Dynamik der Songs enorm gut getan hat – sofern eine Steigerung überhaupt noch möglich war.
Das kanadische Noise-Punk-Trio wütet schon seit der ersten Platte mit beispiellosem Furor durch seine Songs. Doch die größere musikalische Bandbreite macht es den Kanadiern möglich, noch stärker in die Tiefe des Krachs einzutauchen. Das sei sehr berauschend gewesen, berichtet Edkins vom Aufnahmeprozess, aber auch ziemlich furchteinflößend. Mit den Bändern im Gepäck sind METZ zurück nach Toronto gereist, wo sie zusammen mit ihrem Soundingenieur Graham Walsh noch weiter an den Tracks gearbeitet haben, bis sich „Stranger Peace“ endlich angehört hat wie der spannungsgeladene, fürchterliche und zu Musik gewordene Fiebertraum, den sich die drei immer vorgestellt haben. Die Platte ist herausfordernd und zugänglich zugleich, dissonant und melodisch, präzis und instinktiv, und rauscht von einem Extrem zum anderen. Da braucht es schon eine Band wie METZ, um dieses klangliche Bestiarium im Zaum zu halten. Und natürlich um dieses dann später auf der Bühne freizulassen. Die Live-Show ist eine anerkannte Tour de Force, die den Musikern und dem Publikum alles abverlangt, brutal, optimistisch, horrend und ein echt lauter Spaß.
Im November kommen METZ für zwei exklusive Shows nach Deutschland und bringen dabei grandiose Unterstützung mit: PROTOMARTYR werden als Special Guest dabei sein. Die Post-Punkrocker aus Detroit bestehen aus Joe Casey und drei Jungs, die seine Söhne sein könnten. Das macht genau den Reiz aus, denn Gitarrist Greg Ahee, Bassist Scott Davidson und Schlagzeuger Alex Leonard ergänzen sich mit dem Crooner Casey ganz hervorragend – und gemeinsam entwickeln sie einen Bastard von Punk. „Die Titel kommen live daher wie grob aus Holz geschnitzte Figuren“, schrieb MusikBlog.de über ein Konzert der Amis, und trifft mit diesem Bild ziemlich genau den Sound von Protomartyr. All das spricht sehr für einen fantastischen Abend.