The King Blues begann als Soloprojekt von Jonny „Itch“ Fox, der Ukulele spielte und von der Revolution sang. Ziemlich schnell erweiterte er das Lineup um zwei akustische Gitarren, einen Bass und ein Schlagzeug. The King Blues waren zu der Band geworden, die sehr rough und radikal die Anführer der politischen Elite Großbritanniens von links kommend mit Anlauf in den Allerwertesten treten wollte. Verwurzelt im Folk-Punk und Ska, kombiniert mit Two-Tone, Dub, Reggae spielten The King Blues ihren Rebellensound das ganze Vereinigte Königreich rauf und runter, bis Itch 2012 die Auflösung erklärte.
Vor einem Jahr dann das kurze Statement, das alles widerrief: „Guess who’s back and pissed off again“, lautete der lapidare Facebook-Eintrag zur Reunion. Es folgte mit der EP „Off With Their Heads“ gleich ein markiges Lebenszeichen, und im April das Album „The Gospel Truth“. Zwischendurch spielten die Jungs zwei exklusive Konzerte in Deutschland, bei denen sie lautstark – und im Nachhinein betrachtet erfolgreich – den Labour-Chef Jeremy Corbyn unterstützten und für ziemlich Alarm sorgten. Der Klassenkampf tobt noch immer zwischen twangigen Gitarren, Drums, die direkt ins Bein gehen und Mitsing-Refrains, die so sehr nach Zigaretten und Ale schmecken, dass man fast den Kater auf sich zukommen hört. Und noch nie hat sich das so gut angefühlt.