Fr 25.08.17 / 23:30 / Colours of Bass
What So Not (Sweat It Out/OWSLA/AUS)
Grzly Adams (Full Scale)
Soulmind (Through My Speakers)
Vorverkauf 8€/10€ zzgl. Gebühren, Abendkasse 12 €*
2011 trat die australische Future-Bass-Gruppe What So Not erstmals in den Clubs ihrer Heimatstadt Sidney auf. Damals steckte hinter What So Not noch ein Duo: die DJs Flume und Chris Emerson alias Emoh Instead. Im Februar 2015 verließ Flume das Projekt, um seine eigene Karriere voranzutreiben, was man ihm nicht übel nehmen kann. Emoh liefert als Solo Künstler von What So Not nach wie vor eine musikalische Meisterleistung ab.
Der Name What So Not setzt sich zusammen aus „What’s hot?” und „What’s not?”, also: „Was ist in?” und „Was ist out?”. Der Name soll dafür stehen, dass bei What So Not der Kommerz keine Rolle spielt, sondern Chris Emerson sein eigenes Ding macht.
Seine zweite EP nach der Trennung heißt „Divide & Conquer”, zu Deutsch: Teile und Herrsche. Informatiker nennen so auch ein Paradigma: Ein Problem wird solange in kleinere Probleme zerlegt, bis man es lösen – oder auch – „beherrschen” kann. Aus den einzelnen Lösungen entsteht die beste Lösung. „Die EP ist der Höhepunkt aus eigenem Wissen und einer Sammlung von Sounds, die What So Not auf seinen Reisen gewonnen hat”, schreibt sein Label.
8 Tracks zählt die EP, mit der wieder mal zeigt, dass Sounddesign und Qualität ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist direkt die erste Produktion auf der EP, die dem gesamten Release auch den Namen gegeben hat.
Der Track bricht komplett aus bekannten Genres aus. Bei „Montreal” treffen sehr stimmige Vocals auf einen überraschend dunklen und düsteren Mainpart. Das emotional-melodische „Trust” wurde zusammen mit dem Produzenten BURNS komponiert. Die fast einminütige Piano-Nummer „Severance” (Interlude) ist eine Überleitung zum Single-Track „Lone”, auf der sich Emoh mit dem niederländischen Produzenden GANZ zusammengetan hat, fragt What So Not: „Was I ever more than something on your mind? / Do you miss me not being by your side?”.
Trennung und Sehnsucht sind ein schwerfälliges Thema. Gepaart mit den Vocals von Sängerin Joy und seinem Trap-Beat entwirft der australische DJ daraus eine euphorische Club-Hymne. Spätestens der flötenartige Refrain mobilisiert jeden Hüftschwung. Und so sehr die Bässe auch knallen, so entsteht auch immer Spannung durch ruhigere Passagen und den Gesang von Sängerin Joy. Wunderbar tanzbar.