Jan Roth wird am 21.10. im Internet Explorer sein neues Album Kleinod in kompletter Bandbesetzung vorstellen. Mit dabei im Vorporgamm Anatole aus Australien.
QUOTES
„Of all the talented young neo classic composers coming out of Germany in the past years, Jan Roth surely is one of the most critically underrated ones“ (NOTHING BUT HOPE AND PASSION)
„Jan Roth macht die perfekte Musik zum Abkühlen. Klavier ist ihm Schlagzeug, Jazz ist ihm Kraut. Auf dem Album „L.O.W.“ komponiert er einen Wellness-Sound im besten Sinne.“ (ZEIT ONLINE)
„It’s the music here that hypnotises more than the visuals and you’ll find yourself hitting the play button as soon as this is finished.“ (FAME MAGAZINE)
TOUR
13.10.2018 – DE – Leipzig, SeaNaps Festival
19.10.2018 – DE – Erfurt, Franz Mehlhose
20.10.2018 – DE – Leipzig, Ostlichter Festival
21.10.2018 – DE – Berlin, Internet Explorer
04.11.2018 – DE – Rostock, JAZ
05.11.2018 – DE – Jena, Café Wagner
07.11.2018 – DE – Leipzig, Horns Erben
08.11.2018 – DE – Bayreuth, Glashaus
10.11.2018 – DE – Friedrichshafen, Zeppelin Universität
INFO
Jan Roth, der große, freundliche Mann, sitzt immer noch überwiegend gern vorm Haus im Licht und lässt Zeit und Geschichte passieren. Während die Welt sich so dreht, beschäftigt er sich mit Musik, Liebe und gutem Essen; für ihn im Großen und Ganzen eins. Als jemand, der viel unterwegs und nur kurz zu Besuch ist, hätte er viel zu erzählen. Von anderen Orten, anderen Möglichkeiten, einem besseren Umgang und schöneren Lösungen. Allerdings ist er zu höflich, seinem Gegenüber ins Wort zu fallen. Sei es drum, er muss dann mal weiter, reicht seine Hand und überlässt uns wieder uns selbst. Wenigstens lässt er uns diskret für spätere Einsicht eine sonderbare Kostbarkeit hier: Jan Roth – Kleinod.
Mit „L.O.W.“ hat Jan Roth vor vier Jahren ein wunderschönes wie seltsames Album veröffentlicht. In einer ungeplanten Tourpause sitzt er in seinem WG-Zimmer in einer ehemaligen Nervenklinik irgendwo draußen im Nichts vor irgendeiner mittelgroßen mitteldeutschen Stadt. Bevor er nichts tut, sampelt er sich durch seinen kompletten Hausrat und komponiert daraus und aus seinem sachten Klavierspiel acht Bonmots hymnischer Unaufdringlichkeit. Und die finden die richtige Aufmerksamkeit. Arte und Zeit Online äußern sich hier genauso wohlwollend wie andernorts XLR8R oder Famemagazine. Das Album erhält den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und wird ein Bandcamp-Liebling. Das farbenfrohe Video zu „Einundzwanzig“ findet sich genauso auf geschmackvollen Festivals wieder wie in Kinovorführungen für Kinder geflüchteter Menschen.
Danach mariniert Roth gut drei Jahre lang. Für die Stücke des zweiten Albums probiert er verschiedene Ansätze: Piano Solo, vielleicht mit Beats, vielleicht nur Beats, es könnte jemand anderes Klavier spielen, warum nicht Syntheziser? Es geht nicht auf. Zudem ist er inzwischen aus seinem seltsamen Zimmer ausgezogen: das bisherige Klangmaterial ist als Ausgang nicht mehr zugänglich. Und nicht mehr maßgeblich. Roth entscheidet sich fürs Abwarten. Er jagt der Musik nicht nach, sie passiert ihm einfach irgendwann. So wie der Gedanke, die neuen Ideen einfach mit einer echten Band einzuspielen. Das ist dann schließlich in vier bis fünf schönen Tagen erledigt.
„Kleinod“ ist ein Bandalbum geworden. Das Album einer Band allerdings, deren Beteiligte sich im Zweifel lieber gegenseitig Platz lassen. Roths zurückhaltendes Piano eint die sieben Stücke des Albums. Jedoch eher als zugrunde liegende Textur und seltener im Vordergrund. Sein „all-time-favourite“ Bassist Alex Binder, mit dem er auch zusammen in der krautigen Jazzkapelle ‚Trio Schmetterling‘ spielt, vor allem aber Schlagzeuger Maximilian Stadtfeld verleihen den Stücken mit ihrem wohl gesetzen und luftigen Spiel den übergeordneten Charakter. Schließlich feierlich zum Leuchten gebracht aber wird die Musik durch Antonia Hausmann und Fritz Moshammer an Posaune, Klarinette, Trompete und Flügelhorn. Während erstere von vornherein mit eingeplant ist, hält sich letzterer gerade für ein paar Tage in der Stadt auf „und hatte nichts besseres zu tun… Die Magie des Zufalls.“ so Roth. „Diese vier Edelsteine machten es mir sehr einfach, das Klavier zu spielen.“
Das Album eröffnet mit einem großen Versprechen. „Herbst“ setzt mit seinem sachten und offenen Klavier den Rahmen. Das Stück zeichnet in warmen Tönen weniger den Ausblick auf einen dunklen Winter als vielmehr den Blick zurück auf einen langen und großartigen Sommer. „Boicycle“ ist der Junge, der das Fahrradfahren lernt, genau in dem Moment, wenn die stützende Hand den Gepäckträger los lässt: wacklig und überwältigt und stolz wird die neue Freiheit erobert. Mit dem überaus grazilen Stück „Schnuppe“ lässt Roth ausrichten, dass ihm kein Stern schnuppe sei. Ein Fall fürs Phrasenschwein. Oder aber einfach: ist eben so.
Die traumwandelnden Wendungen und Melodien sowie das sensationell behutsame Basssolo in „Marsch der Träumer“ huschelt Roth in die Decke seines schlendernden Pianospiels, um anschließend Chopins Prélude in e-moll mit einer pastellenen Coverversion in Anmut vergehen lassen. Vom letzten Aufbegehren der winterlichen Melancholie erzählt danach „März“. Die düstere erste Hälfte löst sich nach und nach komplett auf und zelebriert die Kraft des Frühlings in einem strahlenden Bläserfinale. „Reprise“, das letzte Stück des Albums, fasst dann alles noch einmal mit einem lächelnden und einem weinenden Auge zusammen.
„Kleinod“ ist besten Wortsinne ein echtes Schmuckstück. Persönlich wertvoll, mit leichter Patina, diversen Schrammen und der einen oder anderen bedeutungsvollen Delle. Aufgeladen mit wichtigen Geschichten und Erinnerungen, mit Würde und voller Liebe. „‚Kleinod‘ ist keine Flucht vor der Realität“, sagt Roth selbst. „Vielmehr ist es eine bestimmte Art, auf die Dinge zu blicken, die gerade in der Welt passieren – durch die Augen von jemandem, der es tatsächlich einfach nur ulkig findet, was die Menschen mit sich und ihrem schönen Planeten anstellen. Kämpfen, Hasten, ständiges Vergleichen, Konkurenz, Hass – das ist für Anfänger! Aber ich bin nicht hier, um auf andere zu zeigen.“ fügt er hinzu. „Ich biete nur an. Macht damit, was Ihr wollt. Es ist mir wirklich egal. Na ja, oder…“
ANATOLE
25-year-old Anatole (aka Jonathan Baker) draws from his classical background to produce his signature sound – orchestral techniques combined with beat-driven production. The new track features a piano sample from fellow Mercury KX artist, Ólafur Arnalds. Fusing orchestral textures with electronics, ‘Like Deep Water’ incorporates computer-generated gentle melodies and punchy beats, culminating in an explosion of sound and colour.
Raised amongst the dramatic natural surroundings of the Blue Mountains, just outside of Sydney, Anatole grew up engrossed in his natural environment, isolated from technological luxuries. Long days exploring the boundless bushland imbued him with a deep love for both the grand and cinematic scale of big ecosystems, and the fine beauty in the minutiae of the smallest organisms and patterns. It is this same balance between the giant and the infinitesimal that permeates his grand and finely detailed musical productions.
Anatole studied trumpet at the Sydney Conservatorium of Music and spent much of his youth performing in orchestras. It wasn’t until a friend lent him a Flying Lotus record that he began experimenting with electronic sounds. Discovering his natural flair for production, his music transformed and he took on the stage name Anatole – the ancient Greek word for ‘sunrise.’