Die französische Pianistin Vanessa Wagner hat im Frühjahr auf dem französischen Label InFiné das Album „Inland“ veröffentlicht, und sich darauf mit überraschenden und unerschrockenen Interpretationen mit der Geschichte der Minimal Music befasst. Im Herbst erschien zudem die dazugehörige Remix-EP mit tollen Bearbeitungen z.B. von Wolfgang Voigts GAS, Vladislav Delay oder Suzanne Ciani. Nun spielt Vanessa Wagner ein Solo-Klavierkonzert am 18.11. im Institut français Berlin.
VANESSA WAGNER – Inland (live in Berlin)
18.11.2019
Institut français Berlin
Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin
Tür: 19.30 uhr – Beginn: 20 Uhr
Dauer ca. 60 Minuten
Karten 12€ / 8€ erm.
Das INLAND kann ein Wagnis sein. Inspiriert von John Cages Pionier-Album „Imaginary Landscapes“ entdeckt die französische Pianistin Vanessa Wagner innere Landschaften als freie, vibrierende Natur. Über die Tasten ihres Klaviers gleitend trägt Vanessa Wagner ihre Zuhörerschaft zu Inseln, mitten in die Wolken, in einen dunklen Wald, an Flüssen entlang bis hin in chaotische und zerbrechliche Städte aus Glas.
Auf ihrem Album INLAND das dem Konzert zugrunde liegt, schlägt Vanessa Wagner einen großen Bogen durch die Geschichte der Minimal Music. Sie spielt Klassiker von Philipp Glass und Michael Nyman (u.a. aus dem Film „Piano“), aber auch Musik der jüngeren Generation wie etwa von Bryce Dessner (Gitarrist von „The National“), Nico Muhly und Emilie Levienaise-Farrouch. Vertreten sind ebenfalls Werke der tonalen, harmonisch-melodischen Outsider-Kunst der Nachkriegsära, etwa von Moondog, Meredith Monk, Gavin Bryars und dem Letten Pēteris Vasks. Es besticht die eigenwillige Auswahl dieser Werke, die die erfahrene und in Frankreich mehrfach Preis gekrönte Interpretin von moderner Klassik und zeitgenössischer Komposition für dieses Programm zusammenstellt. Vanessa Wagner streckte ihre Fühler auch in Richtung Elektronik und Techno aus, verband alte Instrumentaltechniken und Kammermusik mit Videokunst. Bei INLAND verzichtet sie weitgehend auf elektronische Bearbeitung und digitale Effekte, sondern vertraut ganz ihrer exzellenten Beherrschung des Klaviers. Ihr gelingt dabei die Gratwanderung, einerseits die Facetten dieser sehr vielfältigen Werke von mehr als einem halben Jahrhundert Minimal Music auszuloten und sie andererseits zu einem großen Ganzen zu verschmelzen. Vanessa Wagner kreiert mit INLAND eine Grundstimmung aus Schwebungen und musikalischer Erkenntnis. Die wunderbare Leichtigkeit des musikalischen Seins entsteht hier durch einen geradezu lustvollen Umgang mit Minimal Music und komplexer Ästhetik.“ Südwest Presse