Schauen wir uns im Alltag bewusst um, stellen wir eines fest: Wir sind ständig von Kunst umgeben. Vor allem in Berlin. Oftmals nehmen wir sie jedoch nicht wahr. Dementsprechend fehlt die Wertschätzung für kreativ gestaltete Werbeplakate, fantasievolle Graffiti oder moderne Bauwerke. Street Art muss schon herausragend sein, damit wir noch stoppen und vielleicht ein Foto machen, dass es wert ist auf IG geteilt zu werden. Werbung muss sogar erst oft Grenzen überschreiten.
Das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen entdecken
Wer jeden Tag aufs Neue Kunst in seinem Alltag entdecken möchte, braucht nicht viel zu tun. Bereits morgens beim ersten Kaffee können einige sich an malerischen Motiven auf dem Küchenkalender erfreuen, der mittlerweile auch ein Display sein kann, und parallel die Wetterdaten liefert. In zahlreichen Wohnungen schmücken gerahmte Bilder, Leinwände oder andere Dekorationsstücke die Wände. Werden sie tagtäglich betrachtet, verlieren wir irgendwann den Blick für das Besondere. Unsere Wahrnehmung beschäftigt sich mit anderen Dingen und die Kunst innerhalb der eigenen vier Wände rückt in den Hintergrund. Umhängen hilft da ungemein. Austauschen sowieso.
Und es lässt sich durch eine einfache Übung am Morgen vermeiden. Schau während des Frühstücks nicht auf dein Smartphone oder Tablet. Lass deinen Blick durch Ihre Wohnung schweifen. Du wirst an unerwarteten Stellen kleine Kunstwerke finden. Wie wäre es mit coolen Comic Art Prints auf den Vorhängen oder den bunten Katzen auf dem Geschirrtuch? Befinden sich Zierfiguren oder andere schräge Flohmarkt Dekorationen in der Küche, handelt es sich auch dabei ja auch irgendwie um Kunst. Oder eher Kunsthandwerk… in den meisten Fällen.
Betrachtest du die eigenen vier Wände genauer, kannst du nach und nach das Außergewöhnliche im vermeintlich grauen Alltag entdecken. Die morgendliche „Suche“ nach Kunst kann dabei helfen, trübe Stimmung am Morgen zu vertreiben. Alternativ nutze die Bewusstseinsübung gezielt als Entspannungstechnik. Auf die Weise senkst du das Stresslevel, bevor du dich in den Arbeitsalltag stürzt.
Gehe nach dem Frühstück zu Fuß zum Auto oder zu Bus und Bahn, schaue dich auf deinem Arbeitsweg bewusst um. An vielen Straßen begegnen dir Werbeplakate in bunten Farben. Wir blenden sie oftmals aus, dabei können sich unter diesen Plakaten kleine Kunstwerke verstecken, gerade bei Layouts von Konzert oder Party Plakaten, di ein gutes Barometer dafür sind, wohin das Design sich in nächster Zeit entwickelt. Eine weitere Kunstform im Alltag, die oftmals zu wenig Anerkennung findet, sind Graffiti.
Eine farbenfrohe Graffiti-Wall verleiht ihrer Umgebung einen ganz besonderen Charme. Zum Teil erzählen die gesprayten Bilder eine ganze Geschichte. Bunte, vielseitige und detailreiche Graffiti sind speziell in urbanen Gegenden leicht zu finden. In Berlin gibt es zahlreiche Hotspots, an denen sie bewundert werden können. Um sie zu finden, kannst du beispielsweise die Street-Art-Map von def-shop zu Rate ziehen.
Wann sind Graffiti Kunst?
Schau auf dem Arbeitsweg oder während eines Spaziergangs mit Graffiti versehene Häuserwände oder Mauern an, wird dir nicht jedes dieser Bilder gefallen. Tatsächlich kann sich bei einigen sogar die Frage stellen, ob es sich um Kunst oder um Sachbeschädigung handelt. Wann Graffiti als Kunst wahrgenommen wird, liegt zum Großteil im Auge des Betrachters.
Grundlegen lautet die Definition von Kunst, dass es sich um ein schöpferisches Gestalten handelt. Selbst ein hastig gekritzeltes Strichmännchen kann daher als Kunstwerk gelten. Allerdings haben Graffiti, die aus blinder Zerstörungswut entstehen, nichts mit Street-Art gemein, oder sind nicht allzu beliebt wie bei der BVG.
Online fantasievolle Kunstwerke entdecken
Sobald du am Arbeitsplatz am Computer oder gemütlich zu Hause am Laptop sitzt, kannst duz diverse Kunstwerke finden. Online gibt es Millionen:
- Fotos,
- Zeichnungen,
- Grafiken und
- Memes.
Wir verschicken sie, um uns zu unterhalten und gegenseitig zu erfreuen. Mit diesen frei zugänglichen Kunstwerken lässt sich inzwischen sogar handeln. Die NFT revolutionieren unser Kunstverständnis. Das Kürzel steht für Non-Fungible Token.
Einfach erklärt, stellen diese digitale Echtheits- und Eigentumszertifikate dar. Dabei werden digitale Kunstwerke – Clips, Grafiken oder Fotos – auf einer Blockchain registriert. Alle Käufe und Verkäufe können auf dieser gespeichert werden. Einige NFTs erreichten bereits stattliche Verkaufspreise. Das bislang teuerste nennt sich „The First 5000 Days“.
Es handelt sich um ein aus der Everydays-Reihe stammendes Kunstwerk des Digitalkünstlers Beeple. Im März 2021 wechselte es seinen Besitzer für stolze 42.329,453 Ethereum. Das entspricht einem Wert von rund 69,3 Millionen US-Dollar.
Warum wir auf die Kunst im Alltag achten sollten
Ein bewusster Blick in unsere Umgebung lässt uns schnell feststellen, dass sich Kunst überall finden lässt. Manchmal übersehen wir sie, weil wir sie für selbstverständlich halten. Manchmal fehlt uns auch die Zeit oder die Lust, um uns näher mit dem, was uns umgibt, zu beschäftigen. Jedoch kann es sich lohnen, die Augen und den Geist für das Außergewöhnliche im Alltag zu öffnen.
Das bietet uns die Möglichkeit, Neues und Spannendes zu sehen und uns inspirieren zu lassen. Einige Kunstwerke lassen uns schmunzeln oder herzlich lachen. Andere weisen uns auf Probleme hin und machen uns nachdenklich. Kunst kann sich auf vielerlei Arten ausdrücken und wir können selbst hineininterpretieren, was wir sehen. Aus dem Grund stellt jedes Kunstwerk einen kleinen Spiegel für unsere Gefühle, Stimmungen und Wünsche dar.
Wer sich das bewusst macht, sieht alltägliche Kunst – ob Plakatwerbung oder Graffiti – mit neuen Augen.