Während Berlin schrittweise zur Normalität zurückkehrt, befindet sich die Ukraine in einem kaum vergleichbaren Ausnahmezustand. Der von Putin am 24. Februar begonnene Angriffskrieg hat unzählige Menschenleben gekostet und bisher über eine halbe Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Die eng mit der Clubkultur Kyjiws verbundene Berliner Clubkultur startet im Rahmen der Wiedereröffnung der Berliner Clubs eine Solidaritätskampagne für die Ukraine.
Ein Großteil der vergangenen zwei Jahre waren die Berliner Clubs geschlossen – eine finanzielle Belastung für die freie Berliner Clubkultur. Lange hatten Betreiber:innen, Veranstalter:innen, Personal und Publikum auf den Tag gewartet, an dem in den Clubs der Hauptstadt wieder getanzt werden darf. Dieser Tag steht kurz bevor. Während die Vorbereitungen zur Eröffnung der Clubs zum 4. März auf Hochtouren laufen, startete Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die Berliner Clubcommission, die Berliner Clubs und Veranstalter:innen verurteilen den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine und trauern mit allen, die bei diesen Angriffen Freund:innen und Verwandte verloren haben, die um ihr Leben fürchten oder sich auf der Flucht befinden. Die Gewalt in der Ukraine ist dramatisch und muss sofort beendet werden.
Um im Rahmen der Wiedereröffnung ein Zeichen der Solidarität zu setzen, hat die Clubcommission in Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern, Aktivist:innen sowie der eng mit Berlin verbundenen Clubszene in Kyjiw eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Unter dem Titel “Club Culture United – Stand Up For Ukraine” möchte die Clubcommission die Berliner Clubs, clubkulturellen Akteur:innen, Musikspielstätten, Bars, Kollektive, Labels, DJs dazu motiveren, sich im Rahmen der Eröffnungswochenenden solidarisch mit der Ukraine zu zeigen und zu spenden. Auch internationale Kooperationen sind im Gespräch.
Über das Modell der Spendenkampagne entscheiden die Beteiligten selbst. So planen einige Clubs einen Teil des Erlöses aus Eintrittsgeldern zu spenden. Auch das Publikum wird motiviert, sich an der Aktion zu beteiligen und beispielsweise den gesparten Eintritt aufgrund von Gästeliste zu spenden. An welche Initiative für die Ukraine das Geld geht, bleibt den Beteiligten überlassen. Die Clubcommission verweist lediglich auf die Empfehlungen des ukrainischen Aktivist:innenkollektivs Vitsche. Eine Übersicht der wachsenden Liste an Teilnehmenden findet sich auf der Website der Clubcommission.
Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission:
„Clubs sind Orte der Solidarität und des politischen Engagements. Künstler:innen und Kulturorte in der Ukraine sind in einer sehr prekären und lebensbedrohenden Situation. Trotz den großen Herausforderungen nach zwei Jahren Pandemie, ist es für Berliner Clubs selbstverständlich, dass sie jetzt Hilfen organisieren.“