Deutsch:
Wie bist du dazu gekommen, das zu tun, was du tust? Wann kam die erste Idee, das Label zu kreieren?
Musik ist schon immer ein großer Teil unseres Lebens (Patrick Gottfried & Perry Patelski). Bereits als kleine Kinder hörten wir den ganzen Tag Musik und begannen Instrumente zu spielen, wie Opa’s Piano, Klarinette und Saxophone. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kam die neue Welle und wir begannen mit House Music. Es fing damit an, dass wir uns Vinyls gekauft haben und begannen als DJs aufzulegen. Zunächst bei und für Freunde, dann folgten kleine Clubs und anschließend große Clubs und Festivals wie bspw. Nature One, Turbinenhalle Oberhausen, M-Bia Berlin, Butan Wuppertal, Delta Musik Park Duisburg, Matrix in Bochum, Disco Peppermill Heerlen. Ende der 90er Jahre begannen wir eigene Lieder zu produzieren. Schnell folgten erste Releases. 2018 haben wir uns entschieden ein eigens Techno Label namens T-Records zu gründen und es 2019 in die Realität umgesetzt. Zunächst wollten wir damit unsere eigenen Sounds releasen. Nun wächst das Label stetig und wir widmen uns größeren Zielen, wie eine Techno Community aufzubauen, in der jeder seine Kreativität und seinen Stil leben kann.
Nenn ein paar Statistiken, wann das Label erstellt wurde, wieviele Releases, wieviele Vinyls und wieviele Pakete/Pakete haben wurden versendet?
Die Idee T-Records zu gründen kam 2018, diese Idee haben 2019 in die Realität umgesetzt. Anfang 2019 folgten die ersten Releases über unser Label T-Records. Das erste Album enthielt 12 Tracks und heißt Elements. Anschließend folgten weitere 12 Releases und es werden noch viele weitere folgen. Aktuell gibt es monatlich ein Release. Die Tracks auf Vinyl zu releasen wäre ein Traum von uns. Mal sehen, ob wir uns diesen Traum in der Zukunft erfüllen können.
Aus welchem Land kommen die meisten Käufer?
Zum Glück ist es heutzutage sehr einfach zu verfolgen, aus welchem Land die Techno Fans kommen, welche unsere Tracks hören und kaufen. Deutschland ist das Techno Land #1. Danach, und das hat uns sehr überrascht, folgt Süd Amerika wie bspw. Kolumbien. Anschließend folgt Amerika, Portugal, Irland und die Niederlande.
Auf welche Veröffentlichung bist du am meisten stolz?
Ganz ehrlich – auf jeden (neuen) Release. Es gibt Tracks welche besser geworden sind als andere und manche sind beliebter und erfolgreicher. Jedoch ist jeder Track von uns selber und es steckt viel Zeit und Herzblut darin, was für uns jeden Track besonders macht.
Wenn wir uns jedoch für bestimmte Tracks entscheiden müssten, wären das die Tracks Floating und Lignis Aes, welche über T-Records realeased worden. Zudem sind wir noch sehr stolz auf unser Release Addicted welcher für den Ayako Mori Physical Techno Records Remix Contest mixten. Dieser Remix war über Wochen hinweg Platz 2 der Beatport Album Charts.
Kannst du beschreiben, was ein typischer Büroalltag für dich bedeutet?
Der Tag startet ziemlich typisch mit einem Kaffee :) Anschließend checken wir unsere Mails und Social Media Kanäle, um bspw. Fragen zu beantworten und Ideen und Impulse für neuen Content zu sammeln. Der beste Part ist, wenn Ableton gestartet wird und der kreative Musikprozess startet. Wir schauen regelmäßige Tutorials, um up to date zu bleiben und die neusten Techniken und Trends zu lernen. Wir arbeiten gerne auch mit weiteren Künstlern zusammen, so lernen wir gegenseitig voneinander. Zu unseren Aufgaben gehört auch grafisches Promo- und Marketingmaterial zu entwickeln, wie Videos, Promoclips, Musikcover, etc. Da wir keinen angestellten Grafiker haben, machen wir diese Aufgaben alle selber. Zudem veranstalten wir auch eigene Partys, wie Releasepartys und Beachpartys mit Livestreams. Meistens teilen wir uns die Aufgaben auf, jeder hat seine Spezialgebiete und wir unterstützen uns wo wir können.
Am Ende des Tages, sobald Ideen bspw. für Tracks stehen, überlegen wir, ob wir das Vorhaben weiter verfolgen oder wir die Idee verwerfen und am nächsten Tag an einem anderen Vorhaben arbeiten.
Wer macht mit? Produzierst du selbst auch oder bist DJ?
Aktuell besteht T-Records aus den Artists, Producer und Label Owner Perry Patelski und Patrick Gottfried. Wir haben beide als DJs begonnen. Bereits vor vielen Jahren haben wir uns weiterentwickelt und produzieren alle Tracks selber. Mittlerweile teilen wir unsere Arbeit sehr gut auf. Perry steckt die meiste Zeit in das Kreieren von neue Tracks in seinem Studio und Patrick ist ein Meister in Mixing und Mastering. Patrick hat sich über die Jahre hinweg sein eigenes Studio namens Adrenaline Vibes aufgebaut. Hinsichtlich Management und Marketing Aufgaben unterstützt uns Rebecca Jauck, welche Medieninformatik gelernt hat und viele Jahre Berufserfahrung mitbringt.
Welche Vertriebswege nutzt du?
Alle Releases werden über Distrokid distribuiert. Der Vorteil von Distrokid ist, dass die Releases auf allen Mayor Portalen erscheinen, bei denen Techno Fans die Tracks hören und kaufen können. Dazu gehören bspw. Spotify, Apple Music, Beatport und noch viele mehr.
Wie stark nutzt du youtube und was hat es gebracht?
YouTube finden wir wichtig, um weitere Techno Fans zu erreichen. Alle unsere Tracks veröffentlichen wir auch auf YouTube. Zudem haben wir, vor allem in der Corona Zeit, YouTube für Livestreams genutzt. Das Gute daran ist, dass diese auch nach dem Livestream weiterhin aufrufbar sind, sodass Techno Liebhaber:innen die Sets auch im Nachhinein hören und sehen können. Zukünftig werden wir auch alle unsere DJ Sets von Festivals und Club Gigs auf YouTube uploaden, sodass Fans, die nicht beim Festival dabei sein konnten, die Sets dennoch hören und sehen können. Aktuell haben wir noch nicht so viele Abonnenten auf YouTube. Uns ist die Anzahl der Abonnenten nicht so wichtig, sondern vielmehr, dass die die wir haben die gleiche Liebe zu Techno teilen, wie wir es auch tun.
Schon mal bei klickzahlen auf soundcloud nachgeholfen?
*Lach* Gute Frage aber Nein. Wir haben bereits darüber nachgedacht, um uns selber einen Boost zu geben aber wir selber wissen dann, dass es nicht echt ist. Auch wenn uns bewusst ist, dass es aus Marketinggründen sehr wahrscheinlich helfen würde.
Aktuell steckt hinter jedem Follow, Abonnement, Hörer und Play den wir haben eine echte Person und darüber freuen wir uns sehr.
Wo findest du junge hungrige und ambitionierte artists?
Lang leben Social Media Kanäle wie bspw. Instagram. Durch Content und Postings melden sich viele Künstler:innen und senden uns ihre Links zu ihren Tracks. Manche sprechen uns auch auf unseren Gigs an, wo wir auflegen. Häufig sind talentierte DJs und Produzenten dabei und wir hören uns die Tracks gerne an. Bisher kam es zu Kooperationen bspw. in Livestreams (siehe: https://www.youtube.com/playlist?list=PLds49oINx5ukow7RJEorJdGIvtkS55IkK). Wir sind gespannt wie es weiter gehen wird.
Welche Auswirkungen hat Streaming mit Spotify auf die wirtschaftliche Lage eines Indie-Labels?
Das kann man von zwei Seiten sehen. Junge und talentierte Produzenten können jetzt schneller in das Spotlight treten und somit schneller Aufmerksamkeit von großen Labels und Veranstalter bekommen. Jedoch erscheinen auch viele Releases auf Spotify die nicht die Qualität und das Niveau haben, wie wirklich gute Künstler. Der kreative Prozess ist wichtig jedoch ist die Qualität der Tracks und des Mixing und Masterings genau so wichtig und diese werden hierbei oft vernachlässigt.
Wenn du nach neuer Musik suchst, was sind Schlüsselelemente und Faktoren, nach denen du suchst, abgesehen davon, dass es offensichtlich ein großartiger Track ist?
Worauf wir stark achten ist, dass es keine Kopie eines bekannten „Main Stream“ Tracks ist. Viel wichtiger ist der eigene Sound und Style. Zudem brauchen wir einen Draht zu dem Künstler und uns ist wichtig, dass der Track nicht noch an 2000 weitere Labels versendet wurde. Zudem gucken wir gerne in unserer Umgebung Düsseldorf – Köln – Aachen – Maastricht – Antwerpen, da unser Ziel ist, eine nachhaltige Community aufzubauen.
Wie würdest du den Stil und die Vision des Labels beschreiben?
Das Label bewegt sich und geht mit der Zeit, genau wie wir es tun. Wir machen Musik mit Gefühl. Das bedeutet, der Sound von heute kann in einem halben Jahr bereits anders sein. Aktuell machen wir Tracks mit wiederholenden Melodien, Heavy Kicks und Basslines.
Die Vision des Label ist es, ein soziales Umfeld zu schaffen, in dem sich Kreativität entfalten kann. Wie verfolgen die Ziele, als Menschen und Unternehmen zu wachsen, unabhängig zu sein und Vorreiter für die lokale Gemeinschaft sowie ein Vorbild für die Umwelt zu sein.
Welche Seiten oder Apps benutzt du, um neue Tracks anzuhören/zu finden?
Am meisten nutzen wir dafür Beatport, Soundcloud und YouTube. Zudem bekommen wir Tracks über Instagram und e-Mail zugesendet, welche wir uns gerne anhören.
Für die Produzenten da draußen, die ihre Demos per E-Mail einsenden, welche Tipps würden du ihnen geben, wenn sie ihre Tracks schicken?
Es ist harte Arbeit, wir empfehlen Tutorials zu schauen und einen eigenen Sound und Stil zu entwickeln. Man sollte niemals aufgeben und dran bleiben, denn manchmal ist man näher dran als man denkt. Beim Senden der Demos sollte man kreativ sein und wie bereits erwähnt, nicht an 2000 Labels senden, sondern vielmehr versuchen in das Wunschlabel zu kommen, in dem man sich wohl fühlt und sich gegenseitig supporten und voneinander lernen kann.
Website: www.t-records.info
Facebook: www.facebook.com/TRecordslabel
Instagram: www.instagram.com/t_recordsofficial
English:
How did you come to do what you do? When did the first idea of creating the label came out?
Music was always a big part of our lives (Patrick Gottfried & Perry Patelski). Ever since we were little kids we listened to music all day long and started to play instruments like grandpa’s piano, clarinet and saxophones. At the end of the 80s, beginning of the 90s there was a new streaming, at that time only house music and we started to buy vinyl and DJing. First at and for friends, then followed small clubs and then big clubs and festivals such as Nature One, Turbinenhalle Oberhausen, M-Bia Berlin, Butan Wuppertal, Delta Musik Park Duisburg, Matrix in Bochum, Disco Peppermill Heerlen. At the end of the 90s we started to produce our own songs. Quickly followed by first releases. In 2018 we decided to start our own techno label called T-Records and made it a reality in 2019. Initially, we wanted to release our own sounds with it. Now the label is growing steadily and we dedicate ourselves to bigger goals, like building a techno community where everyone can live their own creativity and style.
Some statistics, since the label was created , how many releases, how many vinyls and how many packages/parcels have you made/send?
The idea to found T-Records came in 2018, this idea have 2019 into reality. At the beginning of 2019 followed the first releases through our label T-Records. The first album contained 12 tracks and is called Elements. This was followed by another 12 releases and there will be many more to come. Currently there is a release every month. Getting the releases out on vinyl was going to be a dream so let’s see what the future holds.
From which country do most of your buyers come from?
Today it is very easy to follow from which country the people listen and buy our releases. Germany is the #1 techno country, followed by South America like Colombia, which surprised us a lot. Then comes America, Portugal, Ireland and the Netherlands.
What is the release of which you are most proud of?
Honestly – to every (new) release. There are tracks that are better than others and some are more popular and successful. But every track is from us and we put a lot of time and heart into it, which makes every track special for us.
If we had to choose tracks, it would be Floating and Lignis Aes, which were released through T-Records. We are also very proud of our release „Addicted“ which was mixed for the Ayako Mori Physical Techno Records Remix Contest. This remix was number 2 in the Beatport Album Charts for weeks.
Can you describe to us what a typical day at the office means to you?
The day starts pretty typically with a coffee :) Afterwards we check our mails and social media channels, e.g. to answer questions and to collect ideas and impulses for new content. The best part is when we start Ableton and the creative music process begins. We watch regular tutorials to stay up to date and learn the latest techniques and trends. We also like to work with other artists, so we learn from each other. Our tasks also include developing graphic promo and marketing material, such as videos, promo clips, music covers, etc. Since we don’t have an employed graphic designer, we do all these tasks ourselves. We also organize our own parties, like release parties and beach parties with livestreams. Most of the time we divide the tasks, everyone has his special fields and we support each other where we can.
At the end of the day, as soon as we have an idea for a track, for example, we decide whether to pursue the project further or to discard the idea and work on another project the next day.
Who’s in your Team? Are you a Music Producer or DJ?
Currently T-Records consists of artists, producers and label owners Perry Patelski and Patrick Gottfried. We both started as DJs. Already many years ago we have developed and produce all tracks ourselves. Meanwhile we divide our work very well. Perry spends most of his time creating new tracks in his studio and Patrick is a master in mixing and mastering. Over the years Patrick has built up his own studio called Adrenaline Vibes. Regarding management and marketing tasks Rebecca Jauck supports us, who has studied media informatics and has many years of professional experience in this field.
Which distribution channels do you use?
All releases are distributed via Distrokid. The advantage of Distrokid is that the releases appear on all mayor portals where techno fans can listen to and buy the tracks. This includes Spotify, Apple Music, Beatport and many more.
Did you use youtube and how strong/weak the impact?
A site like YouTube is very important to reach more techno fans. We publish all our tracks on YouTube as well. In addition, we used YouTube for livestreams, especially during the Corona time. The good thing about this is that they can still be viewed after the livestream, so techno lovers can listen and watch the sets afterwards. In the future we will also upload all our DJ sets from festivals and club gigs to YouTube, so that fans who couldn’t be at the festival can still listen and watch the sets. Currently we don’t have that many subscribers on YouTube. We don’t care about the number of subscribers, we care that the ones we have share the same love for techno as we do.
Have you ever helped yourself with buying clicks & plays on soundcloud?
*laugh* Good question but no. We have already thought about it to give ourselves a boost but then we ourselves know that it is not real. Even if we are aware that it would probably help for marketing reasons.
Currently there is a real person behind every follow, subscription, listener and play we have and we are very happy about that.
Where do you find hungry and ambitious artists?
Long live social media channels like Instagram. Through content and postings many artists get in touch and send us their links to their tracks. Some also approach us at our gigs, where we play. Often there are talented DJs and producers and we like to listen to their tracks. So far there have been collaborations, for example in livestreams (see: https://www.youtube.com/playlist?list=PLds49oINx5ukow7RJEorJdGIvtkS55IkK). We are curious how it will go on.
What impact does streaming with spotify have on the economic situation of an indie label?
This can be seen from two sides. Young and talented producers can now step into the spotlight faster and thus get attention from major labels and promoters. However, there are also many releases on Spotify that don’t have the quality and level as really good artists. The creative process is important but the quality of the tracks and the mixing and mastering is just as important and these are often neglected.
When you look for new music to sign what are some key elements and factors you are looking for, aside from it being a great track obviously?
What we strongly pay attention to is that it is not a copy of a known „main stream“ track. Much more important is the own sound and style. In addition, we need a connection to the artist and it is important to us that the track has not been sent to 2000 other labels. In addition, we like to look in our area Düsseldorf – Cologne – Aachen – Maastricht – Antwerp, because our goal is to build a sustainable community.
How would you describe the style and vision of your Label?
The label moves and goes with the times, just like we do. We make music with feeling. That means the sound of today can already be different in half a year. Currently we make tracks with repeating melodies, heavy kicks and basslines.
The vision of the label is to create a social environment where creativity can flourish. Our goals are to grow as people and as a company, to be independent and to be a pioneer for the local community and a role model for the environment.
What are some sites or apps that you use to listen/ find new tracks?
We use Beatport, Soundcloud and YouTube the most. We also get tracks sent to us via Instagram and email, which we love to listen to.
For producers out there sending in their demos via emails, what are some tips you would give them on professionally sending in their track to you?
It’s hard work, we recommend watching tutorials and developing your own sound and style. You should never give up and keep at it, because sometimes you are closer than you think. When sending demos you should be creative and as already mentioned, don’t send to 2000 labels, but rather try to get into the label of your choice where you feel comfortable and can support and learn from each other.