Der Berliner Club Watergate feiert bis in den Herbst hinein 20. Geburtstag. Nach „Eröffnungs-Sets“ von Laurent Garnier (5.08) und Charlotte De Witte (12.08) stehen für Oktober 2022, unter anderem mit Richie Hawtin (7.10), Maceo Plex (14.10), Acid Pauli (21.10) und Solomun (30.10) zahlreiche weitere hochkarätige Bookings an, die die internationale Geschichte der elektronischen Tanzmusik hell und bunt erstrahlen lassen.
Resident-DJs des Clubs sind derweil national wie international unter dem Banner Watergate 20 Years (#W20) unterwegs – in Clubs und auf Festivals, zum Beispiel beim Tomorrowland, dem Exit Festival oder beim ADE (vom 19.-23. Oktober). Den passenden Style zur
musikalischen und clubkulturellen Prägung des Watergate liefert ab Oktober der Fashion drop Watergate X Irie Daily mit einem oldschool inspirierten Club-Tracksuit, Hoodies, T-Shirts und weiteren tollen Accessoires. Im November erscheint auf dem hauseigenen
Label die Watergate 20 Years Compilation als triple gatefold vinyl – mit rund 20 exklusiven Tracks von Künstler:innen wie Solomun, Anja Schneider, Adana Twins, Joplyn, Kollektiv Turmstrasse, Extrawelt, Henrik Schwarz, Mia Mendi und JAMIIE.
Der Club eröffnete am 26. Oktober 2002 – gegründet von Steffen „Stoffel“ Hack, Ulrich Wombacher und Niklas Eichstädt. Was damals als ergebnisoffenes Experiment an der Oberbaumbrücke begann – einem der markantesten städtebaulichen Symbole der ehemaligen Grenze zwischen West und Ost –, entwickelte sich schnell zu einer Anlaufstelle für alle, die Beats jeglicher Couleur und die dazugehörige inklusive (Musik-)kultur als integralen Bestandteil für eine bessere Zukunft feiern und stetig voranbringen. Heute ist der Club eine weltweit bekannte und anerkannte Institution rund um den Dancefloor. Einem Dancefloor, auf dem das Lokale nach wie vor gleichberechtigt mit dem Internationalen
verhandelt und präsentiert wird. Denn: Die Berliner Musikkultur war schon immer mehr als House und Techno. Die Macher:innen des Watergate hatten diese Tatsache bereits lange vor der Club-Eröffnung verinnerlicht. Vom Post-Punk und Industrial der frühen 1980er-Jahre, über den kulturellen Wandel durch HipHop, der weit über die Musik hinaus nachhallte, bis zu frühem Acid, allgegenwärtigem Soul und den importierten und immer auch sofort adaptierten Prägungen globaler Sound-Kulturen wie Reggae oder Drum and Bass. Berlin hatte – und hat – immer
ein offenes Ohr. „Wir haben das Gebäude komplett umgebaut,“ erinnert sich Betreiber und Mitgründer Ulrich Wombacher an die sechs Monate dauernden Renovierungsarbeiten. Ein Haus, zwei Etagen, zwei Floors. „Von Anfang spürten wir die Magie, die dieser Ort direkt am
Wasser entfaltet – vor allem in den Morgenstunden.“ Und mit dem Rave-Tourismus der Nuller-Jahre und der zunehmenden Verdrängung der Clubs aus Berlin-Mitte entwickelte sich das Watergate in Kreuzberg sowohl zu einem international bekannten Hotspot als auch zu einem Safe Space für Raver:innen aus Berlin. Die heutige musikalische Ausrichtung fand sich wie von selbst.
Heute, 2022, immer noch mitten im Neustart unter besser einschätzbaren Pandemie-Bedingungen, geht der Club full in. Ist zurück, obwohl er nie weg war. Trotz finanziellen Rettungsschirmen und Online-Veranstaltungen: „Unser Club lässt sich nicht digital abbilden. Es ist ein Ort, der Menschen zusammenbringt. Ein Ort der Wärme und Nähe. Eine Art Kokon, im Schutz der Nacht und Morgenstunden. Virtuell funktioniert das
nicht,“ sagt Ulrich Wombacher. 20 Jahre Watergate. 20 Jahre Konstante in der Berliner Clubkultur, in einer sich stetig wandelnden Stadt. „Das kann uns niemand nehmen, das wollen wir feiern.“