Das artspring Kunstfestival – Kunstfrühling in Pankower Kunstszene
Die siebte Ausgabe des artspring Kunstfestivals präsentiert vom 5. Mai bis 4. Juni 2023 den Pankower Kunstfrühling mit zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen, an denen über 300 Künstler:innen beteiligt sind. Die besondere künstlerische Dichte der Ortsteile Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow kann an vielen ungewöhnlichen Orten erlebt werden und lädt dazu ein, den Bezirk aus künstlerischen Perspektiven heraus neu zu entdecken. Präsentationen im Stadtraum machen Kunst zum Teil des alltäglichen Erlebens, indem sie diese direkt in das Straßengeschehen einflechten und zu den Passant:innen bringen. Mit einem Programm, das neben allen Genres der bildenden Kunst auch Film und Literatur umfasst, bildet das Festival eine breite Palette der künstlerischen Produktion des Bezirks ab.
artspring ist aus einer Künstler:innen-Initiative hervorgegangen und wird nach wie vor gänzlich unter der Federführung eines Teams aus Kunstschaffenden konzipiert und umgesetzt. Der diesjährige Titel „HELL“ setzt den roten Faden für das Programm, das einen thematischen Spagat zwischen den gegensätzlichen Bedeutungen des Wortes schlägt. Die Rolle und die Möglichkeiten der Kunst in krisengebeutelter Zeit werden angesprochen und hinterfragt und in Verbindung zu der zunehmenden Helligkeit des Frühlings gesetzt.
Die Schwerpunkte des Kunstfestivals spiegeln in den diversen Veranstaltungsformaten und den facettenreichen künstlerischen Ansätzen die Vielfalt des Programms wider. Zum Auftakt findet ein ganztägiges Symposium mit dem Titel „Heller Streif am Horizont“ statt, das das Thema Künstler:innenförderung in den Fokus rückt. Als Plattform für Austausch und Wissentransfer bringt es Licht in das Dunkel des Förderungsdschungels.
Mit dem artspring artwalk bietet das Festival einen weitläufigen Parcours im Stadtraum an, der von den Schaufenstern der Schönhauser Allee über die Hallen der Schönhauser Allee Arcaden, an den Außenflächen des historischen Kinos Colosseum bis zu den Parzellen der Kleingartenanlage an der S-Bahn führt und das Stadtgeschehen belebt. Zum ersten Mal ist eine Performancestrecke Teil des artwalks, bei der Künstler:innen an verschiedenen Orten entlang der Schönhauser Allee und den angrenzenden Kiezen auftreten.
Mehrere größere Gruppenausstellungen bringen verschiedene Akteur:innen des Bezirks zusammen. In der Park-Klinik Weißensee wird in der Ausstellung „Die liegende Figur“ das Liegen als Position und als Handlung künstlerisch ausgelotet. Künstler:innen, die durch ihre Mitarbeit seit Jahren eng mit artspring verbunden sind, richten in der Ausstellung „artspring hell behind the scenes“ in der Kapelle an der Prenzlauer Allee das Augenmerk auf die Wechselwirkung zwischen Kunst als Berufung und Kunst als Beruf. In dem Verwalterhaus auf dem St. Nicolai- und St. Marienfriedhof, einem Pankower Kleinod, sind alle an artspring teilnehmenden Künstler:innen eingeladen, sich mit einer Arbeit zu beteiligen.
Die seit einem Jahr bestehende artothek berlin rückt das koloniale Vermächtnis in der Ausstellung „Folgen des Kolonialismus in der gegenwärtigen Kunstpräsentation“ in den Mittelpunkt. Eine weitere Ausstellung ist den Neuzugängen gewidmet: „Neue Künstler:innen der artothek berlin“ Die Kunstwerke von acht Künstler:innen können anschließend von Interessierten ausgeliehen werden.
Das artspring berlin hell Filmfestival im Kino der Brotfabrik bringt an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterschiedliche künstlerische Positionen Film- und Videoschaffender auf die Leinwand und stellt sie in anschließenden Live-Talks zur Diskussion.
Das Herzstück und zugleich der feierliche Abschluss des Festivals sind die offenen Ateliers am 3. und 4. Juni 2023. In diesem Jahr eröffnen rund 300 Künstler:innen ihre Ateliers dem Publikum, und machen den künstlerischen Schaffensprozess aus nächster Nähe zugänglich. Während man in Atelierhäusern an einem Ort gleich mehrere Künstler:innen antrifft, finden sich in verschiedenen Kiezen verteilt einzelne Ateliers, in denen man einen Blick hinter die Kulissen werfen kann.