Neukölln wird Festivalgelände und lädt zu 48 Stunden geballter Kunst ein


Ende Juni verwandelt sich Neukölln wieder für drei Tage zum Festivalgelände. Der ganze Bezirk kommt zusammen, um 48 Stunden Neukölln zu organisieren und zu feiern. Von Ateliers über Hinterhöfe und Spätis zu Produktionshallen, Gebetshäusern, der Tagesklinik Sonnenallee bis zum Balkon der Neuköllner Oper öffnen über 300 Orte Türen und Tore. In gemeinsamer Leidenschaft bereiten Kulturschaffende des Bezirks der Kunst die Bühne. Zum 25-jährigen Jubiläum widmet sich das größte freie Kunstfestival Berlins dem Thema Play(ground) und über 1.200 Künstlerinnen präsentieren in 17 Kunstsparten ihre Interpretationen kostenfrei für die Besucherinnen.


Vielfältiges Programm mit Schwerpunkt Kunst im öffentlichen Raum


Insgesamt finden über 350 Kunstprojekte statt. Auf der Webseite des Festivals können Neugierige Veranstaltungen entdecken, ihr eigenes Festivalprogramm anlegen und mit Freund*innen teilen. Unentschlossene haben die Möglichkeit, sich den zwei Festival-Führungsformaten: East-Side-Story und Wild-West-Route anzuschließen oder sich einfach durchs Festivalgelände treiben zu lassen. Eines ist sicher: Auf Kunst werden sie vom 23. bis 25. Juni in Neukölln definitiv stoßen, denn fast 100 Veranstaltungen finden im öffentlichen Raum statt – ein Rekord für 48 Stunden Neukölln.

Beispielsweise können sich Kinder und Erwachsene im Körnerpark bei der Mitmach-Installation “Animal Architects” ganz im Sinne des Festivalthemas selbst kreativ austoben und gemeinsam neue Strukturen von Zuhause anlegen, inspiriert von Höhlen und Nestern im Tierreich. Auf dem Balkon der Neuköllner Oper gibt es die Musik-Performance “At a „Tarlabaşı“ afternoon” zu hören und zu sehen und auf dem Alfred-Scholz-Platz setzt sich das Projekt “VESTITOPOLY” in einem Gesellschaftsspiel mit sozio-ökonomischen, politischen und ökologischen Ursachen und Folgen des aktuellen Modesystems auseinander.


Aber auch feste Ortschaften des Bezirks bieten der Kunst Raum, wie die Neuköllner Arcaden. Dort können Besucher*innen unter anderem die interaktive Ausstellung “Meet blind Photographers” erleben oder sich beim Kunstprojekt “Doppelgänger” ein live von künstlicher Intelligenz erstelltes Kunstwerk abholen. Im Kulturzentrum Oyoun wird in einem partizipativen Workshop ein “Alternatives Denkmal für Neukölln” entwickelt, das Migrationserfahrungen würdigt. Am selben Ort findet die Comedy-Performance “Ghetto Wrestling” statt, und “Herr Metitsch”, ein Theaterstück in deutscher Gebärdensprache, kann besucht werden.

25 Jahre 48 Stunden Neukölln bedeutet: Danke sagen


Seinen Abschluss findet 48 Stunden Neukölln in einem musikalisch-performativen Bühnenprogramm auf dem Gelände von Global Village Berlin und gibt den Festivalstab weiter: “Kultursommerfestival meets 48 Stunden Neukölln”, eine Kooperation mit Kulturprojekte Berlin, feiert 25 Jahre Leidenschaft und Engagement für lokale Kunst und ist ein fettes Dankeschön an alle, die das Festival seit Jahren begleiten und möglich machen. Mit Live-Musik und audiovisuellen Installationen wird getanzt, gefeiert und Revue passiert, wie 48 Stunden Neukölln seit 25 Jahren die Kunstszene prägt und mitgestaltet. Das Festival entstand 1999 durch eine Initiative Neuköllner Kulturschaffender. Gemeinsam wollte man
eine Plattform für lokale Schaffenskraft sein und Kunst aus dem Bezirk fördern und sichtbar machen. Seitdem zeigen Künstlerinnen im Sommer in Neukölln vielfältige, mutige und sozialpolitisch relevante Kunst, die jährlich über 80.000 Menschen erreicht und Dialog und Austausch zwischen Künstlerinnen, Besucherinnen und Betreiberinnen lokaler Örtlichkeiten fördert. Das Festival lädt Menschen aus Neukölln, Berlin und der Welt dazu ein, den Bezirk neu zu entdecken, sich von den Performances, Installationen, interaktiven Kunstwerken, Konzerten inspirieren zu lassen und selbst neue Arten des Spielens zu entdecken.

1Neukölln Arcaden_ÇIKIŞ EXIT_Carla Mercedes Hihn©Dario Lehner

2Polymedialer Ponyhof_Lillis Tagebuch_Kay Kastner_©Christiane Schröder

5StephanieHanna@ChristianeSchröder

7Umspannwerk_Collapse_Marta Djourina_©Tanja Schnitzler

8_Filteroase_Popticum Kollektiv©Anne Freitag