Zur Berlin Art Week 2023 geben gleich mehrere Projekte kreative Einblicke in die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie: Vom Digitaltreffpunkt ›Digital Art Lab‹ im Haus am Lützowplatz, über virtuelle Performances auf der digitalen Bühne HAU4 des Hebbel am Ufer, bis hin zu Blockchain-Diskussionen bei Office Impart präsentieren verschiedene Positionen die Möglichkeiten und Herausforderungen technologischer Fortschnitte.
Die digitale Gegenwart und Zukunft werden in den Blick genommen: Im Haus am Lützowplatz erwarten das Publikum Themen rund ums Metaverse, Virtual Reality und digitale Kunst. Das ›Digital Art Lab‹ ist der Treffpunkt für digitale Kunst während der Berlin Art Week. Vom 13—17 SEP können Sie gemeinsam mit zahlreichen Künstlerinnen und Expertinnen in die Welt der VR-Kunst eintauchen und an Talks, Panels, Workshops und Performances teilnehmen. Die Eröffnung des Treffpunkts findet am 13 SEP um 18—21 Uhr statt. Tiefere Einblicke in virtuelle Welten gewährt außerdem die Ausstellung ›Unleashed Utopias. Künstlerische Spekulationen über Gegenwart und Zukunft im Metaverse‹ des VR Kunstpreis der DKB in Kooperation mit CCA Berlin, die die Gegebenheiten der physischen Umgebung hinterfragt und Fragen nach Körperlichkeit in der digitalen Welt aufwirft. Wie verbinden sich Natur und Technik im virtuellen Raum? Wie beeinflusst künstliche Intelligenz unser Zusammenleben? Themen, die in den künstlerischen Positionen von Marlene Bart, anan fries, Rebecca Merlic, Mohsen Hazrati und Lauren Moffatt kritisch behandelt werden.
Die digitale Bühne des HAU4 erkundet mit 11 Videoarbeiten das Verständnis von darstellender Kunst.
Das HAU4, als jüngste Ergänzung der freien Produktionsstätte HAU Hebbel am Ufer, wurde zu Beginn der Spielzeit 2020/2021 als digitale Bühne ins Leben gerufen. Auf dieser Plattform werden künstlerische Projekte präsentiert, die speziell für den Online-Raum entwickelt wurden und die unendlichen Möglichkeiten der digitalen Welt erkunden. Das HAU4 sieht sich dabei nicht nur als eine Bühne für künstlerische Darbietungen, sondern auch als eine Forschungsplattform, auf der sich Kunst und Digitalität neu begegnen. Durch diese Schnittstelle sollen innovative Projekte entstehen, welche die Grenzen des Theaters erweitern und neue Formen der Inszenierung ermöglichen.
»Seit Beginn unserer digitalen Bühne HAU4 interessieren uns Formen, die speziell für den digitalen und hybriden Raum gedacht sind. Dabei verbinden wir queer-feministische Utopie-Forschung mit dem spielerischen Ausprobieren digitaler Tools. Gegenüber aktuellen technologischen Entwicklungen verbindet die Projekte ein sowohl tech-positiver als auch kritischer Ansatz. Die Zuschauer*innen können auf HAU4 interaktive Live-Performances, Games, Workshops, Online-Ausstellungen, Film und Video sowie Soundart erleben. Um möglichst nah an den Kulturen des Internets zu sein, nutzen wir dafür auch bereits bestehende Plattformen.«, ergänzt Sarah Reimann, Kuratorin HAU4.
Neben der Förderung von Innovation in den darstellenden Künsten, ist die Schaffung eines möglichst inklusiven Angebots eine ständige Bestrebung des HAU4’s. Durch die Integration von barrierearmen Funktionen, wie Untertiteln, Audiodeskriptionen und Gebärdensprache, wird die Teilhabe von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten an den künstlerischen Darbietungen ermöglicht. Das nicht nur die Teilhabe barrierearm sein kann, zeigt die im Rahmen der diesjährigen Berlin Art Week stattfindenden Online-Ausstellung ›PRESENTS:2023‹. Die von Frances Breden und RA Walden kuratierte Ausstellung versammelt Videoarbeiten von 13 kranken, be_hinderten, tauben und pflegenden Künstlerinnen, die das Verständnis von darstellender Kunst erweitern und zeigen, dass Performance keinen nicht-be_hinderten oder physisch anwesenden Körper benötigt. Zusätzlich zu den Videoarbeiten hat jeder Künstler*in mit ›performativen Scores‹ Aufgaben entwickelt, welche die Zuschauenden selbst im eigenen Zuhause ausführen können.
Mit Saioa Alvarez Ruiz & Katrin Bittl, Khairani Barokka, Zinzi Buchanan, Brothers Sick, Chloe Pascal Crawford, Venesse Guy, April Lin 林森, Seo Hye Lee, Laura Lulika & Hang Linton, RA Walden, Misra Walker.
Die Premiere von ›Presents:2023‹ ist am 13 SEP um 17 Uhr, ein Link wird hier zur Verfügung gestellt. Im Anschluss sind die Werke bis zum 17 SEP in der HAUthek verfügbar.
Am 20 OKT überführen Frances Breden und RA Walden ›Presents:2023‹ in den Theaterraum des HAU2.