Seit Herbst 2011 präsentiert der Club großartige Livekonzerte und Clubnächte über alle Genregrenzen hinweg und öffnen seine Räume für die unterschiedlichsten Communities.

Das Gretchen feiert seinen Geburtstag mit einer ganz besonderen Band: Die Dur-Dur Band Int. besteht aus im Exil lebenden somalischen Musiker*innen und verbindet afroamerikanische Klänge wie Funk, Reggae, Disco und Soul mit somalischer Folklore und arabischen Einflüssen zu einer unfassbar groovigen Mischung.

Im Anschluss gibt’s eine Clubnacht, denn die Drum’n’Bass-Reihe Recycle wird unfassbare 27 Jahre alt. 1996 im Icon geboren und aufgewachsen und im Gretchen erwachsen geworden: Recycle ist mit 27 Jahren mindestens europaweit die am längsten bestehende regelmäßige Drum’n’Bass-Veranstaltungsreihe.

Sa 07.10.23 / Doors 19.30 | Show 20.30 /
Dur Dur Band International (Out Here/SO)live
// [Afrobeat, Soul, Disco]


Die Dur-Dur Band International ist eine Neugruppierung aus Gründungsmitgliedern der Dur-Dur Band und anderen Künstler*innen der Pop-Ära Somalias. Die ursprüngliche Dur- Dur Band war eine somalische Funk-, Disco- und Soul-Band aus den 1980er Jahren in Mogadischu und stand exemplarisch für die kosmopolitische und unfassbar lebendige Musiklandschaft der Metropole: Afro-amerikanische Klänge wie Funk, Reggae, Disco und Soul, verbunden mit somalischer Folklore, arabischen Einflüssen, getragen von afrikanischer Polyrhythmik, gespielt In Clubs, Strandbars, Hotels oder Theatersälen. Mit Einsetzen des Bürgerkrieges Anfang der 90er flohen die meisten Künstlerinnen Mogadishus, Kulturorte schlossen oder wurden dazu gezwungen. Unter islamistischer Besatzung herrschte zeitweise sogar ein Musikverbot. Auch die Dur-Dur Band löste sich auf, die meisten ihrer Musikerinnen leben inzwischen im Exil in London. Ihre Musik überlebte auf Kassetten und VHS Aufnahmen, die als Kopien von Kopien unter dem Ladentisch verkauft worden sind. Der schließlich in den Nullerjahren ins Leben gerufene Nachfolger Dur-Dur Band International absolvierte zunächst Auftritte innerhalb der somalischen Community Londons und entwickelte sich stetig weiter. 2019 entstanden während der Vorbereitungen auf einen Auftritt im Berliner Haus der Kulturen der Welt Aufnahmen, die unter dem Namen „The Berlin Session“ erschienen sind. Die Dur-Dur Band International hat sich mittlerweile zu einem dynamischen Kollektiv entwickelt, dessen gelegentlich wechselnde Besetzung somalische Musikerinnen im Exil über Generationen hinweg verbindet. Während Mogadishu noch immer von religiösen Milizen und den Selbstmordattentaten der Al-Shabaab bedroht wird, ist die pure Existenz der Band ein politisches Statement. Die an unterschiedlichen Orten Europas lebenden Künstlerinnen fordern durch ihren Zusammenschluss und ihre Auftritte das Recht auf Musik, Dichtung und Kultur ein, holen die verschollenen Klänge aus den Archiven, verbinden sie mit neuen Einflüssen und schlagen aus den Exil-Communities hinaus Brücken zu einem größeren Publikum.

Sa 07.10 / 23.59 /
12 Years Gretchen + 27 Years Recycle + Hospitality Berlin
[Drum’n’Bass, Bass]


Box1: London Elektricity (Hospital/UK) + Unglued (Hospital Rec./UK) + B-Complex
(Hospital/SK) + N’Dee (Recycle) b2b Survey (Invisible/Recycle) + Mr. Jay (Recycle) b2b
Flower (Recycle) + Ruthless MC (UK) + MC Jamie White (Recycle) + MC Mace (Recycle)
Box2: Bassism x Deviate x Impulse w/ Tommy Lexxus (Bassism) + Sammy B (Deviate) +
Saiman (Impulse) + Turrican (Impulse/ Urban Poetry)

Alles, was in diesem Circuit Rang und Namen hat, war hier schon zu Gast – und kommt regelmäßig wieder. Manch einer begleitet uns seit der Stunde null und auch Newcomerinnen erhalten regelmäßig eine Plattform. Dass Drum’n’Bass facettenreich ist und sich beständig weiterentwickelt, kann bei Recycle regelmäßig erfahren werden. Und bei allen musikalischen Veränderungen die es im Laufe der Zeit so gibt, bleibt eines sicherlich unveränderlich: Die Stimmung ist stets auf dem Siedepunkt, wenn nicht sogar darüber. Großes Dankeschön an alle Künstlerinnen und erst recht an unsere tollen Gäste. Drum’n’Bass-Heads: Ihr seid die Besten! Eingeladen haben wir mit Hospitality eine der weltweit wichtigsten Labelnächte des Genres. London Elektricity, Gründer und Chef des Labels bringt ein gewohnt tanzbares Set mit: soulig, funky, jazzy und uplifting. Er ist verantwortlich für einige der größten Hospital-Hymnen wie ‚Billion Dollar Gravy‘, ‚Different Drum‘ und ‚Just One Second‘, und treibt das Genre in seinen zahlreichen Rollen als Label-Chef, DJ und Produzent bis heute zielstrebig voran. Unglued ist 2018 urplötzlich zu einem der neuen Talente von Hospital geworden. Der Durchbruch gelang ihm mit dem Track ‚Bootstrap Bill‘ auf der Sick Music Compilation. Unglued sieht seinen Sound als Versuch, die Dichotomie von Vergangenheit und Zukunft einzufangen. Bedeutet: er kann einen futuristischen, innovativen Dancefloor Stil kreieren und zugleich Zeitreisen in die Jungle-Vergangenheit des Genres organisieren. Das beste dabei: er schneidet nichts in zwei Hälften, sondern verbindet zu einem organischen Ganzen. B-Complex aus Bratislava hat mit ‚Beautiful Lies‘ ebenfalls auf der Sick Music Serie von Hospital eine Hymne veröffentlicht, die mittlerweile zu den Klassikern des Genres zählt. Und was für ein Timing: Genau jetzt kommt B-Complex mit einem neuen Edit von ‚Beautiful Lies‘ plus Remixe um die Ecke! Ruthless MC ist als Mitglied des Hospital Records Kollektivs weltweit unterwegs. Ob in der Arena oder im Underground-Club, beeinflusst von Reggae, Soul und Hip-Hop, schafft er es mit seiner markanten Stimme immer wieder, die Balance zwischen MC und DJ zu finden und die Crowd zu lesen. Die Recycle Crew wird vertreten durch N’Dee, Survey, Mr Jay, MC Jamie White und MC Mace. In Box2 zünden unsere Freundinnen von Deviate, Bassism und Impulse ein ergänzendes Bassfeuerwerk.