Sonntag, 1. September 2024,13:00-23:00, Holzmarkt & Säälchen
Adresse Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin | Einlass 12:00 Programm 13:00 – 23.00
Das Festival für selbstgebaute Musik gilt als Dreh- und Angelpunkt der DIY- Musikszene. Aus alten Schrauben, Federn und Konservendosen entstehen hier Musikroboter, C-Dur PET-Flaschen oder Sound-Rucksäcke zum Abheben. Hier trifft Nerd auf Neugierige, Kind auf Künstler:in und Musikwissenschaftler:in auf Newbies der Szene. Fast alles kann angefasst, ausprobiert, erfragt und vor allem selbst gebaut werden. Das Festival versammelt in diesem Jahr die spannendsten Vertreter:innen aus einer Szene, die nicht so klein ist, wie man vielleicht denken könnte und wird dabei zunehmend internationaler – dieses Jahr erwarten euch geräuschvolle Kooperationen mit Künstler:innen aus Ungarn, Barcelona und Wien.
Programm
LES TRUCS / MéLODIE MELAK + BRIAN KIEL / BENNY HOFER / STEFFI WEISMANN / BéLAMűHELY / IOANA VREME MOSER / DYLAN SHERIDAN / ATONOR / AGENTE COSTURA / KOLLAGE KOLLEKTIV / MUTANMONKEYINSTRUMENTS / PIERRE BASTIEN / GLEEETCH 8-BIT / TASH TODD/ ALBRECHT FERSCH / PLAYTRONICA / FLAIRDRUMS / KOLJA KUGLER / ALBRECHT FERSCH / KLACKERSCHLANGE / LEV / ERWIN STACHE / KUNST-STOFFE E.V./ MASCH / SOUNDMASCHINE WERKSTATT / ALWIN WEBER / FLAIRDRUMS/ IMUI E.V. / JOHE UVM.
Das seit 2016 stattfindende Festival bietet viel Raum für interdisziplinären Austausch und ermöglicht Besucher:innen jeden Alters und Wissensstands einen offenen Zugang zu musikalischen Prozessen: nicht nur mit Konzerten, sondern auch in partizipativen Ausstellungen, bespielbaren Installationen oder Lecture- und Talkformaten.
An zahlreichen Workshopständen können außerdem Instrumente gebaut oder getestet werden. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten schlägt das Festival Brücken zwischen stadtpolitischen Themen, den DIY- Szenen in Berlin und im Ausland und inklusiven Ansätzen des Musizierens. Dabei präsentieren sich Instrumentenbauer:innen, Musiker:innen und Performancekünstler:innen ganz unterschiedlicher Genres und Bekanntheit. Das Festivalformat ist in dieser Form einzigartig und doch wandlungsfähig und erweitert jedes Jahr die vielfältigen Facetten selbstgebauter Musik.
Im neunten Jahr soll das Festival für Selbstgebaute Musik am 1. September auf dem Holzmarkt und im Säälchen und an verschiedenen Satellitenorten in der Stadt stattfinden.
SGM GOES ABROAD
Mit selbstgebauten Instrumenten wird an vielen Orten der Welt auf unterschiedliche Weise experimentiert. Selbstgebaute Musik besucht in diesem Jahr internationale Künstler:innen, Kollektive und Gruppen, um gemeinsam Projektideen für das Festival zu entwickeln. Die bestehenden Kooperationen mit Barcelona, Wien, Budapest und Kinshasa fließen in Form von Konzerten, Performances, interaktiven Installationen auf dem Holzmarktgelände und als Teil der Ausstellung im Säälchen in das Festival ein. Interview- und Talkformate bieten den geeigneten Rahmen für eine vertiefende Auseinandersetzung, etwa zu den Themen Materialnutzung, Nachhaltigkeit und Vernetzung der lokalen Musikszenen. Eines der Ziele ist, neue internationale Netzwerke innerhalb der DIY-Szene herzustellen, die einen kulturellen Austausch über das gemeinsame Interesse der selbstgebauten Musik ermöglichen und fördern.
In Berlin werden dafür kulturell wichtige Satellitenorte wie das MOOS in Treptow und das Haus der Statistik am Alexanderplatz zum Schauplatz dieser Kooperationen: Zu Gast sind Künstler:innen und Kollektive, die sich mit verschiedenen Techniken und Herangehensweisen dem Begriff des Klangs nähern. Die Künstler:innen werden eingeladen, eine Woche lang mit Initiativen und Projekten vor Ort an einer musikalischen Installation zu arbeiten und diese anschließend am 1. September auf dem Holzmarkt zu präsentieren.
So könnte zum Beispiel eine gemeinsam entwickelte Klangskulptur vor Ort vorhandene Materialien verwerten, umnutzen und neu in einen klangvollen Kontext setzen. Akteur:innen vor Ort wie Materialmafia, Kunststoffe e.V, Holzwerkstätten, Fahrradinitiativen, aber auch Lichtkünstler:innen werden in den Prozess eingebunden.
Das MOOS, ein kollaborativer Veranstaltungsort in Treptow, dient als Übernachtungsort und u.a. auch als Arbeitsstätte für die Künstler:innen für die Zeit der Projektdurchführung. Die dazugehörige Veranstaltungshalle wird für das Auftakttreffen genutzt. Diese Reflexionsräume ermöglichen es, dass das Festival kein Ort des Konsums, sondern Raum für lebendigen Austausch wird und so zur substantiellen Erweiterung des Selbstgebaute Musik Netzwerks funktioniert.