Leipzig: Neuer Hoffnungsschimmer für das Institut für Zukunft

Im Mai 2024 sorgte eine Meldung für Betroffenheit in der Kulturszene: Das Leipziger Institut für Zukunft (IfZ), ein zentraler Ort der Clubkultur, kündigte an, zum Jahresende zu schließen. Nun gibt es neue Entwicklungen, die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung machen.

Ein Ende mit Nachhall

Die Schließung der IfZ-Räumlichkeiten im Kohlrabizirkus, der ehemaligen Großmarkthalle Leipzigs, wurde von der Öffentlichkeit und Teilen der Politik scharf kritisiert. Die Grünen setzten sich vehement dafür ein, den Standort für die Clubkultur zu erhalten. Anne Vollerthun von Bündnis 90/Die Grünen brachte es in einer Rede auf den Punkt: „Es wäre fatal, den Kohlrabizirkus einfach so gehen zu lassen.“ Der Stadtrat unterstützte schließlich einen Antrag, den Standort weiterhin kulturell zu nutzen.

Ein Berliner Übernimmt?

Laut der Leipziger Volkszeitung (LVZ) wurde inzwischen ein potenzieller Nachfolger gefunden: Der Berliner Startup-Gründer Lucas David Pulkert plant, die Räumlichkeiten ab April 2025 zu übernehmen. Offiziell bestätigt ist dies zwar noch nicht, doch laut Kai Thalmann, Geschäftsführer der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft, stehen die Chancen gut. „Wir hoffen, dass der Betrieb ab April wieder aufgenommen wird. Der Standort ist ein wertvolles Stück Kulturgut, das wir gerne unterstützen“, erklärte Thalmann.

Pulkert ist kein Unbekannter. Der Berliner Unternehmer machte sich unter anderem durch das Modelabel „von Jungfeld“ einen Namen, das er bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ präsentierte. Zwar fand er dort keinen Investor, doch später beteiligte sich Joko Winterscheidt an der Marke. Aktuell ist Pulkert im Controlling des Seenotrettungsvereins Sea-Watch e.V. tätig.

Zukunftsvisionen

Die Pläne für das IfZ unter neuer Leitung klingen vielversprechend. Vorgesehen ist die Einrichtung eines interaktiven Kultur- und Kreativraums, der Musik, Kunst und Bildung fördern soll. Mit einem Startkapital von 25.000 Euro sollen Veranstaltungen, Residenzprogramme und innovative Projekte realisiert werden. Laut LVZ sei bereits eine entsprechende GmbH registriert worden.

Herausforderungen und Chancen

Die Schließung des IfZ ging nicht nur auf interne Querelen und finanzielle Schwierigkeiten zurück, sondern war auch Teil einer größeren Debatte über den Erhalt kultureller Räume in Leipzig. Ob und wie Pulkert die großen Erwartungen erfüllen kann, wird sich zeigen. Die Aussicht, dass der Clubbetrieb im April wieder starten könnte, gibt jedoch Anlass zur Zuversicht.

Das IfZ bleibt ein Symbol für die Wichtigkeit von Räumen, die kulturelle Vielfalt und Kreativität fördern. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Kohlrabizirkus erneut zum Leuchtturm der Clubkultur wird.