Nicht nur wird heute der Einsatz der Hamburger Clubs gefeiert, sondern auch der angebliche Quantensprung in der Bezuschussung der Clubkultur – zumindest auf dem Papier. Während der Senat den LCAs erhöht, klatscht HAFENKLANG eher zögerlich. Fast täglich wird dem Club zum erfolgreichen Crowdfunding des Spätsommers 2024 gratuliert – meist mit einem Beifall, der eher bitter nachdenklich macht.

Zahlen, die schmerzen

Laut BWAs 2024 liegt der jährliche Verlust am Fischmarkt eindeutig auf der Hand: Fixkosten von über 40.000 € pro Monat, wovon 1/4 auf das Haus, 2/3 auf Löhne – und das bei einem durchschnittlichen Bruttoarbeitslohn von – man will es kaum sagen – 15 €. Ein erstes BWL-Erstsemester weiß: Wenn der Break-Even bei 130–150 zahlenden Gästen pro Show liegt, können es sich nur etablierte Acts leisten. Die Folge? Keine riskanten Newcomer und kein Raum für experimentelle Nischenmusik, weil das unternehmerische Risiko schlicht zu hoch ist.

Doppelmoral in der Kulturförderung

Hier stellt sich die Frage: Wie kann es sein, dass das Reeperbahnfestival mit fast 9 Mio. € pro Event von Bund und Land unterstützt wird? Bei 40.000 Besucher:innen rechnet das auf satten 220 € pro Ticket – ein Betrag, der in anderen Bereichen der Kultur schlichtweg absurd erscheint. Ganz zu schweigen von der neuen Oper am Bakenhöft, die mit 250 € pro Platz bezuschusst werden soll. HAFENKLANG musste im letzten Jahr gerade mal 30 Cent pro verkaufter Eintrittskarte kassieren – ein Unterschied von einem Faktor 550. Diese ungleiche Verteilung der Gelder treibt die Clubkultur an den Rand des Existenzminimums.

Clubkultur braucht private Unterstützung – und zwar JETZT

Die Realität ist klar: Ohne drastische Maßnahmen droht ein düsteres Hamburg, in dem Clubs wie der Südpol ihre Pforten schließen müssen. Eine interne Rettung ist kaum möglich, da zu hohe Eintrittspreise – sagen wir 50 € pro Show – nur eine kleine, finanzstarke Nische ansprechen würden. Deshalb bleibt nur eine Lösung: Private Förderung.

Und hier kommt der Clou: Anstatt sich in klassischen Fundraising-Methoden zu verlieren, startet der Club seinen eigenen Shitcoin – den „Nice“. Mit einer garantierten Rendite von null Euro bietet der Nice nicht nur ein Statement, sondern auch die Möglichkeit, dass jeder so viel kaufen kann, wie der eigene Sparschwein hergibt. Niemand bekommt damit direkten Eintritt oder sonstige Vorteile – außer einem ordentlichen Karma-Boost und dem guten Gefühl, die Clubkultur direkt zu unterstützen.

Der ultimative Aufruf

Die Botschaft ist eindeutig: Schiebt die Etats spürbar in Richtung Clubkultur! Nicht die institutionelle Förderung der bürgerlichen Hochkultur, sondern genau die Orte, an denen sich Menschen zum Feiern, Austoben und Austauschen treffen, brauchen dringend Unterstützung. Clubkultur ist Kulturgut – und genau dieses Kulturgut steht für Vielfalt, Selbstbestimmung und den unersetzlichen Raum des Raves in der Süderstraße.

Ihr habt schon so oft bewiesen, dass euer Geld den Unterschied macht. Jetzt ist es an der Zeit, noch einmal den Unterschied zu machen. Schaut auf der Spendenseite von Südpol vorbei und sichert euch euren Anteil am heißesten Nice von 2025 – für den es nichts zu bekommen gibt, außer der Gewissheit, dass ihr den kulturellen Unterbau Hamburgs am Leben haltet.

Hier geht’s zur Spendenseite →